Rund 30 Schüler haben das Vulcano Güllefass mit lustigen Motiven und bunten Farben bemalt, um dem Thema auf den Straßen zukünftig mehr Aufmerksamkeit, aber vor allem neues Bewusstsein zukommen zu lassen.
„Die Schüler haben dem Thema Gülle einen bunten Anstrich verliehen. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, mit diesem Projekt auch anderen Landwirten Mut zu machenden Begriff Gülle neu und kreativ zu besetzen“, erzählt Vulcano Bauer Franz.
Mit seinem neu bemalten Güllefass will er Aufmerksamkeit auf dieses landwirtschaftlich relevante Thema lenken – im wahrsten Sinne des Wortes – und den Wert von Gülle für unser aller Heimat hervorheben.
Nachhaltiger Superheld
Sie enthält zahlreiche wichtige Nährstoffe für Pflanzen und liefert gleichzeitig organische Substanz für eine nachhaltige Bodenfruchtbarkeit. Zudem hilft der Einsatz von Gülle dabei, Mineraldünger und somit Erdöl einzusparen. Das ist nachhaltig und schont die Umwelt.
„Unsere Schüler haben das Thema wissbegierig aufgenommen und mit einer Menge Kreativität umgesetzt. Wir freuen uns, den Bewohnern im Vulkanland zukünftig ein Lächeln ins Gesicht zaubern zu können – und das mit dem Anblick eines Güllefasses“, freut sich die Direktorin der Volksschule Edelsbach, Martina Salchinger.
Was steckt in Gülle?
Gülle ist ein natürlich anfallender und somit rein biologischer Wirtschaftsdünger, der aus Urin und Kot von Nutztieren entsteht. Während handelsübliche Mineraldünger aus drei Hauptnährstoffen (Stickstoff, Phosphor, Kalium) bestehen, hat ein Wirtschaftsdünger noch weitaus mehr zu bieten. In diesem finden sich neben Wasser und den darin gelösten Nährstoffen auch Mineralstoffen und Spurennährelemente.
Wie hoch die jeweiligen Anteile sind, hängt von vielen Faktoren ab. Einfluss darauf haben die Tierart, die Fütterung, die Dauer und Art der Güllelagerung, der Einleitung von Niederschlagswasser sowie das Einstreu. Sowohl in den flüssigen als auch in den festen Substanz der Gülle sind die für die Pflanzen wichtigen Hauptnährstoffe wie Stickstoff, Phosphat, Kalium und Magnesium enthalten.
Umso mehr Gülle im eigenen landwirtschaftlichen Betrieb entsteht, umso weniger synthetischen Dünger müssen die Landwirte zukaufen. „Bei gutem fachlichem Einsatz kann der Bauer dafür sorgen, dass Wasser und Nährstoffe, die am Hof im Umlauf sind, auch immer am Hof bleiben. Das sorgt für eine funktionierende und natürliche Kreislaufwirtschaft“, erklärt Vulcano Bauer Franz, der in seinem Betrieb großen Wert auf eine nachhaltige Landwirtschaft legt.
Warum riecht Gülle?
Als Landwirt ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt zum Ausbringen zu wählen, um die Geruchsbelastung in Grenzen zu halten. Gülle setzt Gase wie Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4), Ammoniak (NH3) und Schwefelwasserstoff (SH2) frei, was einen unangenehmen Geruch verursacht.
Durch eine fachlich gerechte Ausbringtechnik kann dieser Stickstoffverlust in Grenzen gehalten werden. Eine Ausbringung bei niedrigen Temperaturen, in der Nacht oder vor unmittelbarem Regen reduziert sowohl den Geruch, als auch den Nährstoffverlust. Dies kann noch verstärkt werden, wenn die Gülle direkt nach der Ausbringung in den Boden eingearbeitet wird.
Durch eine gezielte Fütterung kann die Bildung von Stickstoff reduziert und der Geruch massiv verbessert werden. Dies hat zudem positive Auswirkungen auf die Tiergesundheit.
Also von wegen unsexy – das neu bemalte Güllefass ist fortan ein echter Hingucker auf den Straßen rund um Feldbach. Es soll Landwirte dazu motivieren, auch ihre Güllefässer zu bemalen, um den Menschen der Region in Erinnerung zu rufen, welch bunten und vielfältigen Beitrag Gülle für unsere wunderbare Natur leistet.